
„Daran will ich arbeiten“, meint die 20-Jährige – und meint damit ihre Endgeschwindigkeit, weil viele Rennen halt erst im finalen Sprint Frau gegen Frau entschieden werden. Von der Tempohärte und ihren Qualitäten als Zeitfahrerin her ist Kröger schon lange über jeden Zweifel erhaben, zur absoluten Spitzenfahrerin fehlt ihr mitunter noch der richtige Punch auf den letzten Metern eines Massenspurts.
In den nächsten Tagen wird Mieke Kröger auf den Straßen in und um Bielefeld trainieren. Da sie ein Psychologie-Studium an der Fern-Universität Hagen aufgenommen hat, wohnt sie wieder zu Hause und bereitet sich in der Senne und an den Anstiegen des Teutoburger Waldes auf die nächsten Ereignisse vor. Ende Mai stößt sie zu ihrem niederländischen Profiteam Futurumshop.nl-zanatta, in dessen Trikot sie einige Rennen – überwiegend in den Niederlanden – bestreiten wird. Die Saisonhöhepunkte stehen dann mit den U-23-Europameisterschaften auf der Bahn und auf der Straße an.
„Leider liegen diese beiden Veranstaltungen nur 14 Tage auseinander, so dass ich wohl nur an einer EM teilnehmen kann“, berichtet Mieke Kröger, die, wenn sie es sich aussuchen dürfte, am liebsten das Straßen-Zeitfahren bestreiten würde. In dieser Disziplin holte sie 2011 bei der WM in Kopenhagen bereits Bronze und ein Jahr später bei der EM im niederländischen Goes Silber – die logische Steigerung wäre dieses Mal die Goldmedaille.
Doch so weit ist es noch nicht. Zunächst einmal heißt es für Kröger, sich weiter gut einzurollen, unter anderem am Sonntag beim Großen Preis der Sparkasse in Brackwede, und vor allem von Verletzungen verschont zu bleiben. „Erst Ende Juni weiß ich mehr“, sagt die Bielefelderin, die auch noch die Teilnahme an dem einen oder anderen Bundesliga-Rennen angedacht hat – als Einzelstarterin! Wer allein durch Deutschland gefahren ist, braucht offenbar auch im Rennen keine Helferinnen.