Bei den European Championships in München verpasste unsere Kletterin Hannah Meul aus Köln im abschließenden Wettbewerb Kombination (Boulder & Lead) knapp die Podestplätze und landete auf dem 4. Platz. Nach ihrer Spezialdisziplin Bouldern, in der Hannah im Einzelwettbewerb Silber gewonnen hatte, lag sie noch aussichtsreich auf dem 2. Platz. Allerdings waren die Österreicherin Jessica Pilz und die Slowenin Mia Krampl punktgleich, die Ukrainerin Jenya Kazbekova nur 0,3 Punkte dahinter. Top-Favoritin Janja Garnbret aus Slowenien hatte da bereits alle vier Boulder geflasht und es war klar, dass EM-Gold nur über die scheinbar Unschlagbare führen würde.

Eine schwierige Ausgangslage für Hannah im Lead, die auch in dieser Disziplin als Expertin gilt und im Einzelwettbewerb einen hervorragenden 7. Platz belegt hatte. Und obwohl Hannah bis in den obersten Abschnitt der Route kletterte, musste sie sich am Ende ihren Konkurrentinnen Janja Garnbret, Mia Krampl, Jessica Pilz, die jeweils toppten, und Eliska Adamovska aus Tschechien geschlagen geben. Hannah landete im Lead auf Rang 5 und belegte in der Gesamtwertung den undankbaren 4. Platz.

Im ersten Moment wirkte Hannah natürlich arg enttäuscht, so knapp an ihrer zweiten EM-Medaille vorbeigeklettert zu sein, doch schon schnell hatte die sympathische 21-Jährige ihr ansteckendes Lachen wiedergefunden. Nach einer kräftezehrenden EM, die auch einige Schrammen hinterließ, hat Hannah Gewissheit, dass sie in der Weltspitze angekommen und dieses Gefühl wird ihr viel Selbstvertrauen geben in Richtung Olympia-Qualifikation für die Olympischen Spiele in Paris 2024.

Aufnahme in das TOP-TEAM des Olympiastützpunkts NRW/Rheinland

Mit ihren ausgezeichneten Leistungen bei der EM, die sich im Sommer bereits durch zwei zweite Plätze im Weltcup andeuteten, hat Hannah die Voraussetzungen erfüllt, in das TOP-TEAM des Olympiastützpunkts NRW/Rheinland (OSP) für die Olympischen Spiele in Paris 2024 aufgenommen zu werden. In diesem TOP-TEAM präsentiert und fördert der OSP jene herausragenden Athlet*innen, denen eine aussichtreiche Teilnahme-Chance in PARIS 2024 eingeräumt werden.

Dieser Schritt bedeutet gleichzeitig, dass Hannah das Canada Life PerspektivTeam nun verlassen wird, in dem sie seit Dezember 2018 eine spezielle Förderung erhielt, um ihr damit einen bestmöglichen Übergang in den Erwachsenenbereich zu ermöglichen. Im Vorzeige-Projekt des Olympiastützpunkts erhielt Hannah u.a. in Corona-Zeiten finanzielle Unterstützung für den Bau einer Kletterroute an der Hauswand ihrer Eltern sowie eine intensive Betreuung im Bereich der Ernährungsberatung. Hannah entwickelte in den letzten Jahren Lebensmittelunverträglichkeiten und muss nun auf Produkte, die Gluten enthalten, ebenso verzichten wie auf Milch, Hafer und Eier. Um dennoch genügend Power für ihren Leistungssport zu haben, hat sie sich von der OSP-Ernährungsberatung kompetent betreuen lassen. Darüber hinaus nutzt die Frohnatur die OSP-Serviceleistungen Laufbahnberatung und Psychologie.

Wir wünschen Hannah viel Erfolg im TOP-TEAM und drücken die Daumen, dass sich ihr Traum von einer Olympia-Teilnahme erfüllt – vielleicht ja schon in PARIS 2024.

Quelle: OSP, Bild: Philipp Guelland / Munich 2022